Datensicherung – wie geht das?
Betriebssystem und Programme
Werden Dateien des Betriebssystems und der installierten Programme beschädigt, kann das dazu führen, dass ein Anwendungsprogramm oder auch das Betriebssystem nicht mehr funktioniert. Trotzdem müssen diese Dateien nicht zwingend gesichert werden. Denn meistens gibt es für Betriebssysteme Reparaturmechanismen. Oder man installiert das Betriebssystem mit den Original-CDs neu. Auch Anwendungsprogramme, wie zum Beispiel die Textverarbeitung, können jederzeit vollständig deinstalliert und von den ursprünglichen Datenträgern wiederhergestellt werden.Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wenn Sie die Programme auf Ihre Bedürfnisse hin verändert haben, dann sollten Sie die sogenannten Konfigurationsdateien extern speichern, weil Ihre Änderungen darin abgespeichert sind. Dazu zählen auch Wörterbücher. Das sind Dateien, in die Sie Wörter geschrieben haben, die Ihr PC bei der Rechtschreibprüfung noch nicht kannte. Achtung: Ihre Anwendungsprogramme, Konfigurationsdateien, Wörterbücher etc. verschwinden, wenn Sie das Betriebssystem komplett neu aufspielen. Sichern Sie also alle wichtigen Dateien vorher!
Anwendungsdaten
Viel schlimmer ist der Verlust der Anwendungsdaten, also Dateien, die Sie selbst erstellt und auf dem Computer gespeichert haben. Dies können Texte, Bilder, Tabellen oder andere Dokumente sein. Verschwinden diese Informationen, sind sie auf Nimmerwiedersehen verloren. Da hilft kein Zaubern, sondern nur eine regelmäßige Datensicherung. Wie viel Aufwand Sie bei der Datensicherung betreiben, also wie oft Sie welche Dateien extern abspeichern, hängt ganz allein von Ihnen ab. Und davon, wie viel Zeit Sie fürs Speichern und Suchen investieren wollen.Methoden der Datensicherung
Als Speichermedien bieten sich für private Zwecke vor allem USB-Sticks oder Wechselfestplatten an. Die Lebensdauer der eingesetzten Speichermedien ist unterschiedlich und lässt sich nicht verlässlich auf Jahr und Tag begrenzen. Die Funktionsfähigkeit ist auch abhängig von der korrekten Handhabung und Lagerung.Das Speichermedium ist allerdings nur eine Seite – zusätzlich müssen Sie auch sicherstellen, dass Sie die Daten auch abspielen können, und das ist keineswegs selbstverständlich. Nach spätestens 30 Jahren wandern bestehende Systeme (Betriebssysteme, Software-Programme) in die Mottenkiste. Beim Privatanwender sind es sogar nur zehn Jahre.
Das Abspielen von Informationen, die nicht rechtzeitig in aktuelle Datenformate überführt wurden, ist dann nur noch sehr schwer möglich. Das ist vergleichbar mit den Schwierigkeiten, denen sich Besitzer von Schallplatten oder Super-8-Filmen heute gegenübersehen. Detaillierter mit dem Thema Flash-Speicher / Flash-Memory befasst sich das Elektronik Kompendium.
Grundsätzlich können Sie Ihre Daten auf drei unterschiedliche Weisen sichern
Volldatensicherung
Bei der Volldatensicherung werden sämtliche zu sichernden Dateien zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einen zusätzlichen Datenträger gespeichert.Vorteil: Alle Daten liegen komplett vor. Sie müssen bei der Wiederherstellung der Dateien nicht lange suchen.
Nachteil: Je nachdem, wie viele Daten Sie speichern, kann die Volldatensicherung sehr zeitaufwändig sein und viel Platz auf dem Speichermedium verbrauchen.
Stufenweise ("Inkrementelle") Datensicherung
Sie führen zunächst eine Volldatensicherung durch. Bei der nächsten, der ersten "inkrementellen" Sicherung, speichern Sie nur noch jene Dateien ab, die sich seit der Volldatensicherung verändert haben. Bei allen weiteren inkrementellen Sicherungen speichern Sie jeweils nur jene Daten, die sich seit der letzten inkrementellen Sicherung verändert haben.Vorteil: Sie sparen Speicherplatz und brauchen weniger Zeit für die Datensicherung.
Nachteil: Im Bedarfsfall müssen Sie zunächst die letzte Volldatensicherung auf das System übertragen. Anschließend müssen alle nach der Volldatensicherung angefertigten inkrementellen Datensicherungen nacheinander eingespielt werden. Auch wenn nur eine einzelne Datei wiederhergestellt werden soll, ist der Aufwand gegenüber der Volldatensicherung daher wesentlich höher. Schließlich müssen Sie alle inkrementellen Datensicherungen und vielleicht sogar die letzte Volldatensicherung durchsehen, um die aktuelle Version einer Datei zu finden.
Differentielle Datensicherung
Auch dazu müssen Sie einmal eine Volldatensicherung durchführen. Danach werden bei jeder differentiellen Datensicherung alle Daten gesichert, die sich seit der letzten Volldatensicherung verändert haben. Der Unterschied zur inkrementellen Sicherung besteht aber darin, dass hier immer alle Änderungen zur ersten Volldatensicherung gespeichert werden, und nicht nur die zur Vorversion.Vorteil: Die Wiederherstellung der Dateien ist im Bedarfsfall unkomplizierter und schneller. Sie müssen dann nur die letzte Volldatensicherung und die aktuelle differentielle Datensicherung parat haben.
Nachteil: Gegenüber der inkrementellen Datensicherung brauchen Sie mehr Zeit und Platz auf dem Speichermedium.